Wenn die Reisflocken heilig werden
Einsamkeit – Angst – Vertrauen
Ich sitze am Esstisch mit meinen frisch gekochten Reisflocken.
Ein Hauch Honig. Ein wenig Zimt.
Und plötzlich: eine leise Erschütterung in meinem Innersten.
Demut durchströmt mein Herz.
Traurigkeit kommt hinzu, eine sanfte Erinnerung:
Ich war lange nicht da. Nicht in diesem Moment.
Und während ich sie einfach nur da sein lasse, die Traurigkeit, geschieht etwas.
Sie wandelt sich.
Wird zur Demut.
Zur Ehrfurcht vor der Tiefe dieses Moments.
Kein Handy. Kein Buch. Kein Gespräch.
Nur ich. Und die Reisflocken.
Und auf einmal wird das ganz einfach: HEILIG.
Klingt vielleicht unspektakulär?
Sind es nicht meist die Matte, die Zeremonie oder das Ritual, in denen Magie geschieht?
Aber was wäre, wenn das ganze Leben ein heiliger Moment ist?
Wenn jeder Augenblick uns daran erinnert, wer wir wirklich sind?
An unser göttliches Licht?
Ja… das ist es.
Das Leben erinnert uns. Immer wieder.
Doch warum spüren wir es so selten?
Warum brauchen wir so viel Hilfe von außen?
Weil wir verlernt haben zu vertrauen.
Weil wir über Jahre hinweg gehört haben, dass es anders geht….
lauter, schneller, besser, richtiger….
Und so hat sich Schleier um Schleier über unser Herz gelegt.
Wir haben vergessen, auf unser Herz zu hören.
Vergessen, mit ihm zu tanzen.
Den Tanz der Vereinigung.
Heute möchte ich dich daran erinnern:
Du bist schon.
Du musst nichts neu lernen.
Nur wieder fühlen.
Lass dich ein auf den Tanz zwischen Angst und Vertrauen.
In jedem Moment.
Im Blick zur Sonne.
Im Geschmack deiner Reisflocken.
Im Mitgefühl mit anderen.
Im Zuhören deiner eigenen Stimme.
Erlaube dir, berührbar zu sein.
Und zu lieben.
Und zu lieben...